» News 2011  

 

Gipsy im Jahr 2011

Gipsylein wird alt… Seit Ende 2010 hat Gipsy die Herde gewechselt. Das konzentrierte Spielen auf der Wiese wurde einfach zu viel für ihn, so dass er abends völlig ausgepumpt war und nur noch humpeln konnte. Es ergab sich, dass er zu Virginia und Platin – ebenfalls zwei Rentner – auf die Hauswiese wechseln konnte. Virginia ist 28 Jahre alt und Platin 32. Dort geht es also ziemlich gemächlich zu. Die 3 Pferde verstehen sich prima.

Im Winter jedoch musste Gipsy auf ein Paddock. Zunächst habe wir versucht, ihn mit Winfield zusammen zu stellen. Das hat jedoch leider nicht so geklappt, wie wir uns das vorgestellt haben. Winfield hat Gipsy häufiger von einer Ecke in die nächste geschickt – nichts Böses, aber die abrupten Bewegungen haben ihm nicht gut getan. Schon bald haben Webers ihm ein Einzelpaddock ermöglicht und fortan hatte Gipsy wieder Ruhe.

Der lange, kalte Winter war übel für sein Spatbein. Gipsy ist häufig so stark gehumpelt, dass wir ihn ausschließlich im Schritt bewegt haben. Über Winter hat er auch tüchtig abgebaut und der kleine quirlige Kerl ist alt geworden.

Ich selbst reite ihn fast überhaupt nicht mehr. Stattdessen verabrede ich mich häufig mit Sabine und Svenja (wurde im September 2011 vier Jahre alt). Sobald Svenja auf Gipsys Rücken sitzt, ist er vorbildlich brav – auch wenn ein Traktor in unmittelbarer Nähe ist.

Svenjas erste Begegnung mit Gipsy war sehr zurückhalten: Zunächst hatte Svenja sehr großen Respekt vor Gipsy und wollte ihn noch nicht einmal streicheln. Sabine und ich dachten, dass es einfach noch zu früh für Svenja war. Doch weit gefehlt! Einige Wochen später wollte Svenja unbedingt zu Gipsy in den Stall und auch unbedingt reiten. Mit Fahrradhelm auf'm Kopf haben wir sie dann drauf gesetzt. Sabine hat Svenja am Bein fest gehalten und wir waren sehr erstaunt, dass Svenja fast eine ganze Stunde geritten ist. Damit haben wir ja absolut nicht gerechnet!

Im Laufe des Sommers hatten wir dann ein wöchentliches Date mit Gipsy und Svenja. Wir sind nicht immer die gleiche Strecke gelaufen, so dass auch Sabine die Wege rund um Ahrem kennen gelernt hat *gggg* - Sabine hat schon mal häufig die Orientierung verloren.

An einen besonders schönen sonnigen Tag kann ich mich sehr gut erinnern: Sabine hat Svenja mit Sonnenmilch eingeschmiert, sich selbst aber vergessen. Am Ende unseres Ausritts war Sabine feuerrot.

Bei einem Ausritt sind wir unter Bäumen her gelaufen. Wir haben Svenja einen Ast vom Baum abgepflückt. Gipsy hatte nichts Besseres zu tun, als sich umzudrehen und Svenja den Ast mit den Blättern dran als Reiseproviant zu klauen *ggg*.

Im Mai habe ich gedacht, mich von Gipsy trennen zu müssen. Sein Humpeln wurde so stark, dass der Schmied keine Chance hatte, den Huf 2 Minuten hoch zu halten, um seinen Spezialbeschlag anzubringen. Ich war gezwungen, seine Dosis Schmerzmittel zu verdoppeln und am Tag des Beschlagens zu verdreifachen, damit es überhaupt möglich war, ihm neue Eisen zu verpassen. In dieser Zeit hatte Gipsy auch sein Blitzen in den Augen verloren und ich habe mich nächtelang mit dem Gedanken gequält, ihn erlösen zu lassen.

Von heute auf morgen jedoch kehrte seine Lebensfreude zurück!

Anfang August war Gipsy so gut drauf, dass er bei einem Spaziergang mit Svenja auf dem Rücken auch wirklich Mist gebaut hat: Er hat versehentlich gebuckelt und dadurch Svenja von seinem Rücken verloren. Der kleine Kerl wusste sofort, dass er etwas verkehrt gemacht hat und war völlig vom Röllchen. Gut, dass Svenja einen Fahrradhelm auf hatte. Letztendlich hat sie sich nur am Ellbogen etwas weh getan. Ich selbst war auch absolut schockiert! Gut, dass Sabine bei der ganzen Sache realistisch geblieben ist. Svenja wollte sofort wieder reiten. Mir war nicht ganz wohl bei der Sache an diesem Tag, weil Gipsy völlig neben der Kappe war. Also hab ich mich drauf gesetzt und Svenja vor mir in den Sattel platziert. Gipsy tänzelte den restlichen Weg in den Stall rum. Svenja fand es toll („Mama, der Gipsy hat getanzt…“ hat sie wohl zu Sabine gesagt).

Seitdem hat Svenja nun eine Kinderreitkappe. Pinkfarbene Herzchen und ein pinkfarbenes Pferdchen zieren dieses tolle Teil!

Ein 2. Mal ist Svenja dann Ende Oktober von Gipsy geplumpst. Wir waren das 2. Mal in der kleinen Halle, weil ein Spazierengehen am Nachmittag wegen zu früh dunkel nicht mehr möglich ist. Habe einige Stangen auf den Boden gelegt und die haben wir umrundet, übertreten oder einfach rechts oder links liegen gelassen. Habe 2 Cavelettiböcke übereinander gestellt und Svenja hat dann ne Scheibe Brot Runde um Runde transportiert (zunächst aufgehoben und dort dann wieder abgelegt). Zum guten Schluß sollte Svenja dann in der einen Hand das Brot nehmen und in der anderen Hand den Eimer transportieren. Das ging auch einige Schritte gut, bis dass Svenja dann mit dem Eimer an Gipsys Bauch gekommen ist. Gipsy mache einen Hüpfer und Svenja purzelte runter *uff*. Gott sei Dank hat sie sich auch diesmal nichts getan. Am nächsten Morgen hat sie Sabine gefragt, ob sie einen blauen Flecken am Popo habe. Sabine hat verneint und Svenja meinte „….siehste Mama, Gipsy hat mich lieb. Kann von dem runter fallen und es tut noch nicht mal weh. Wann fahren wir wieder hin….?“.

Ich habe einige Fotos aus dem Jahr 2011 in ein Pixum-Album gelegt. Darin enthalten sind viele Fotos von meinem Fotoshooting mit Michael Beran sowie Fotos von Lotta auf einem Ausritt und natürlich von Svenja.

Link zum Album: http://www.pixum.de/viewalbum/id/5655121

Maike hat mir auch einige Fotos zugeschickt, die ich ebenfalls in diesem Album platziert habe.

Maike und Lotta halten Gipsy die Treue. Obwohl Lotta nun in Bonn studiert und selbst nach Rheinbach gezogen ist, kommt sie noch 1 x in der Woche, um das Charakterpferd zu reiten. Sie bringt ihm immer Leckerein mit (Bananen, Brötchen oder auch Äpfel).

Maike kümmert sie 2 bzw. 3 x in der Woche um Gipsy. Meistens reitet sie aus. Dann läuft entweder ihre Mutter oder ihr Vater neben ihr her. Es gibt immer lustige Storys, die mir diese Familie erzählt, wenn ich nachfrage, wie Gipsy denn drauf war. Häufig ist es so, dass Gipsy eher müde seinen Weg läuft. Manchmal jedoch möchte er auch traben und galoppieren. Dann geht Maike mit ihm aufs Stoppelfeld und die beiden haben Spaß. Bildlich erzählen mir die Eltern von Maike, wenn Gipsy mal wieder seinen eigenen Kopf in bezug auf den Weg hat. Maike setzt sich schön durch :-)
Obwohl es Maike viele Wochen lang nicht so gut ging (Schilddrüsenprobleme), hat sie sich immer um Gipsy gekümmert. Wirklich bewundernswert! Ich drücke Maike ganz feste die Daumen, dass ihre Schilddrüsenwerte bald richtig eingestellt sind und sie auch wieder quietschlebendig ihren Alltag meistert.

Jeden Freitag mache ich mit Gipsy und Platin mein sogenanntes „Rentnerjogging“. Ich lasse beide zusammen laufen.
Das läuft wie folgt ab: 20 Minuten Schritt und wenn die Oldies gut drauf sind, lasse ich sie antraben. Dabei legt Gipsy absoluten Wert drauf, dass er immer an der Tete geht. Nun, Platin ist von den Beinen her fitter als Gipsy, so dass er ihn häufig anschubst. Im Laufe der Zeit haben sich die beiden Pferde jedoch schon so aufeinander eingespielt, dass Platin sein Tempo ebenfalls reduziert, wenn er merkt, dass Gipsy an diesem Tag nicht so gut drauf ist.
Aber es geht nicht immer ruhig und gemächlich ab. Wenn die Aufwärmphase von 20 Minuten Schritt vorbei ist und der Hafer sticht, kommt es schon mal häufiger vor, dass Gipsy rumbuckelt und zeitweise richtig Gas gibt. Platin bleibt in solchen Augenblicken meistens sehr ruhig, geht weiter im Schritt auf dem Hufschlag und Gipsy läuft innen dran vorbei. Wenn Platin jedoch ebenfalls der Hafer sticht und beide Pferde rennen, dann kann man eigentlich nur noch in Deckung gehen.

Im August hatte Gipsy erstmalig eine Schlundverstopfung. Oh weia! Bin in den Stall gekommen und Gipsy hummelte mir nicht entgegen. Manni, der in der Box daneben steht, war völlig verstört. Bin an mein Spind gegangen, habe 2 Möhren gepackt und bin zu den Boxen zurück. Als ich Gipsys Box betreten habe, wich er vor mir zurück! Das hat es ja noch nie gegeben! Und wenige Augenblicke später sah ich dann das Desaster: Er quieke vor Schmerz und hustete und der Inhalt des Schlunds entleerte sich schwallartig durch die Nüstern! Da bekam ich Panik und habe sofort den Tierarzt gerufen. Gott sei Dank konnte er ihm auch sofort helfen.
Seitdem bekommt er Hafer und Pellets gemischt (natürlich nur 3 Hände voll).

Ich selbst reite Gipsy fast überhaupt nicht mehr. Wenn ich mich 3 – 4 x in der Woche selber um ihn kümmere, gehe ich in der Regel mit ihm an der Hand in die Felder spazieren oder lasse ihn mit oder ohne Platin in der kleinen Halle laufen. Häufig hilft mir Gerd, Gipsy zu versorgen. Die zwei sind auch ein richtig tolles Team geworden :-)

So. Das wars erstmal zum Jahr 2011. Wir haben nun schon Mitte November, Gipsy hat schon richtig viel Winterfell bekommen. Er sieht bald schon wie ein Plüschtier aus.

Viele Grüße
Iris

www.iris-die-blume.de